Dieser Monatsspruch hat mich doch etwas irritiert. Das genaue Gegenteil wird beschrieben, kein Leben und keine Freude, sondern Zerstörung, Brände und Trockenheit. Der Prophet Joel hält dem Volk die Konsequenzen ihres Tuns vor Augen. Weil das Volk sich in der Vergangenheit nicht Gott anvertraut hatte und eigene Wege gegangen ist, ist es nun so gekommen, wie beschrieben, nämlich lebensfeindlich und ohne Zukunft.
Das ganze erste Kapitel spricht Joel von den Tatsachen, die jeder sehen kann. Aber in dieser Ausweglosigkeit fordert er auf, sich an Gott zu wenden und auf ihn zu hoffen, weil nur Gott neue Wege, neue Perspektive und Zukunft schaffen kann. Auch Joel weiß: unser Gott ist ein Gott des Lebens. Und das verheißt er (man müsste das Buch Joel nun weiterlesen): denn im 3. Kapitel verheißt Gott seinen Geist, den er über alles Fleisch ausgießt, dass wieder Leben möglich wird. Es gipfelt darin, dass Gott durch den Propheten Joel zusagt: »Wer den Namen des HERRN anrufen wird, der soll gerettet werden.« (Joel 3,5). Allein kommt das Volk nicht aus der Trostlosigkeit heraus, aber Gott zeigt ihnen einen Ausweg und verheißt neues Leben.

Dass wir eine Zukunft haben und leben, ist allein Gottes Wirken zu verdanken. »Zu dir rufe ich, Herr!« ist die Erinnerung im Mai, wer uns Perspektive, Leben und Zukunft gibt. Gott allein ist es!

Daniel Hoffmann

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